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Sorgen wg. Hormonersatztherapie

Hier gebe ich eine Mail wieder, die ich einer besorgten Patientin geschrieben habe, weil sie "von allen Seiten" gehört hat, dass Östrogen alleine das Krebsrisiko erhöht:

Sehr geehrte Frau .......,

danke für Ihre Mail!

Leider ist "ich höre von allen Seiten" keine gute Informationsquelle.

Wir Frauenärzt*innen haben in den letzten 25 Jahren viel gelernt über Hormone und Hormonersatztherapie.

Schon lange ist bekannt, dass man Frauen, die eine Gebärmutter haben (also bei denen die Gebärmutter nicht aus irgendwelchen Gründen entfernt wurde) nicht mit einem reinen Östrogen-Präparat behandeln darf. Östrogen baut die Schleimhaut in der Gebärmutter (das Endometrium) auf und ein dauernder Wachstumsreiz kann auch mal aus dem Ruder laufen.

Deswegen hat man lange geglaubt, dass dieser Mechanismus (Östrogen fördert die Zellteilung, Progesteron hemmt sie) auch am Brustgewebe so abläuft und hat praktisch immer Östrogen mit Gestagen kombiniert.

Vor ca. 25 Jahren kam dann die amerikanische Studie heraus, die heute noch alle Frauen im Hinterkopf haben, in der ein erhöhtes Brustkrebsrisiko nach LANGER HOCHDOSIERTER (!!!) Hormonersatztherapie gezeigt wurde.

Diese Studie war so schlecht gemacht, dass sie in den Folgejahren weitgehen demontiert wurde, ja der Autor hat sich sogar öffentlich (in der sehr renommierten Zeitschrift NATURE) für die massiven Mängel seiner Studie entschuldigt. Was die Studie in der Nachbearbeitung aber eindeutig gezeigt hat ist, dass Gestagen an der Brust kein Schutzfaktor ist, sondern minimal das Risiko für Brustkrebs erhöht.

Aus diesem Grund gibt man Gestagen zur Östrogentherapie nur dann dazu, wenn die Patientin eine Gebärmutter hat.

Ihr familiäres Krebsrisiko hat damit wenig zu tun, die Genetik bei Krebs wird meist überschätzt (bei Brustkrebs nur ca. 7% der Fälle).

Am wichtigsten ist Normalgewicht, regelmäßiger Sport, nicht Rauchen; damit erreicht man eine ganze Menge.

Ich hoffe, Ihnen damit die Angst ein wenig genommen zu haben und auch zur Klärung beigetragen zu haben. Bitte informieren Sie sich nicht im Internet, keinesfalls auf Foren, allenfalls auf Fach-Seiten, deren Hintergrund bekannt ist (wie z.B Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe oder Krebshilfe).

Viele Grüße

Dr. Meier

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