Wechseljahre

Wir versuchen, Sie individuell angepasst durch die verschiedenen Stadien der Wechseljahre zu begleiten:

  • Hormonsprechstunde (IGEL-Leistung): Da eine ausführliche und zeitaufwändige Beratung von den gesetzlichen Kassen nicht honoriert wird, bieten wir eine zusätzliche, erweitere Beratung als IGEL-Leistung an (ca. 20 Minuten kosten im Rahmen einer Krebsvorsorge €35, als gesonderter Termin € 50).
  • Ablauf der Wechseljahre:
  • Als erste Veränderung bleibt manchmal der Eisprung aus. Dadurch wird weniger / kein Progesteron (Gelbkörperhormon) gebildet. Dies bedingt einen relativen Östrogenüberschuss. Es kommt zu unregelmäßigen Zyklen, verlängerter Blutungsdauer und/oder verstärkter Blutung. Weitere Zeichen der Östrogendominanz sind starkes Brustspannen vor der Periode, Stimmungs- und Gewichtsschwankungen. In dieser Phase sind pflanzliche Medikamente und Ausdauersport sehr wirkungsvoll! Auch das Vermeiden von Kaffee und Alkohol kann helfen.
  • Später schwankt dann die Produktion von Östrogen sehr stark, was zu den typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen usw. führt. Die Beschwerden können stark wechselnd auftreten, manchmal wochen- und monatelang gar nicht, dann wieder sehr störend. Auch diese Phase kann zunächst oft mit pflanzlichen Mitteln behandelt werden. Erst wenn das nicht mehr ausreicht, kann ein Hormonpräparat erforderlich sein. Auch in dieser Phase ist Sport sehr hilfreich: wer beim Sport viel schwitzt schwitzt nachts weniger!
  • bioidentische Hormone sind schon lange Standard: das seit über 40 Jahren eingesetzte Östrogen war schon immer "biologisch", anfangs aus Pferde-Urin gewonnen, dann aus Pflanzen oder synthetisch als "bioidentisch" hergestellt (also heutzutage menschliches Östrogen statt Pferde-Östrogen). Beim Gestagen (=Gelbkörperhormon) ist damit die Verwendung von Progesteron statt synthetischer Gestagene gemeint. Die Verwendung von Progesteron statt synthetischer Gestagene hat Vorteile, aber auch Nachteile.
  • Die sog "Rimkus-Methode", bei der die Gabe von Hormonpräparaten nach angenommenen "Normalwerten" im Blut dosiert wird, halten wir für unsinnig. Nur nach Laborwerten zu therapieren, statt die Befindlichkeiten / Beschwerden zu erfragen, ist wie "Malen nach Zahlen". Der Estrogenspiegel einer jungen Frau ist extrem zyklusabhängig; einen "Normalwert" gibt es nicht. Progesteron ist vor dem Eisprung überhaupt nicht im Blut zu finden - was soll da nach den Wechseljahren, wo es keine Eisprünge mehr gibt, der Normalwert sein? Wir orientieren uns daher an Ihrem Wohlbefinden und an dem, was Sie uns berichten. Die bei "Rimkus" übliche Gabe von Progesteron als Creme ist nicht sinnvoll, weil Progesteron ein großes Molekül ist, das durch die Haut schlecht aufgenommen wird.
  • "Hormonspiegel" (siehe auch Rimkus-Methode): der Spiegel der weiblichen Hormone ist stark zyklusabhängig und sehr stark schwankend. Eine einmalige Blutentnahme zur Kontrolle des "Hormonspiegels" ist weitestgehend sinnlos und nur sehr selten erforderlich. (z.B. wenn trotz einer ausreichend dosierten Hormongabe die Beschwerden gar nicht besser werden)
  • Manchmal kommt es durch ein Überwiegen der männlichen Hormone (Androgene) zu Haarausfall und Oberlippenbehaarung. Dies lässt sich besser lokal behandeln (Haarwasser, Enthaarungscreme). In höherem Alter läßt dann die Produktion männlicher Hormone nach, was zum Rückgang der Libido (= dem Wunsch nach Sex) führen kann. Hier ist vor allem die Anpassung des Lebensstils (Ernährung, Bewegung, "in Übung bleiben") wichtig. Nur in Einzelfällen ist die Therapie mit männlichen Hormonen eine mögliche Option (Testosteron ist in D nicht für Frauen zugelassen, deshalb arbeitet man manchmal mit seiner Vorstufe, dem DHEA).
  • Blasenbeschwerden: häufige Blasenenzündungen können durch lokale Hormon-Therapie (Salbe oder Zäpfchen) vermieden werden. Auch eine reizbare Blase und ein schwacher Beckenboden werden dadurch verbessert. Beckenboden-Gymnastik (im Tagesablauf integriert!) ist wichtig, lange bevor eine Senkung / Inkontinenz auftritt!
  • WechseljahreOsteoporose: Die Knochen sind jetzt sehr gefährdet. Deshalb sollten Sie sich viel bewegen, Sport treiben und dem Körper regelmäßig ausreichend Calcium zuführen (z.B. über calciumreiches Mineralwasser > z.B. Steinsieker). Es wird empfohlen, zumindest im Winterhalbjahr ein Vitamin-D Präparat einzunehmen, weil Vitamin D nur gebildet wird, wenn Sonne auf unsere Haut scheint. Zur Behandlung der Osteoporose werden heute Hormone nicht an erster Stelle eingesetzt, weil es gute hormonfreie Medikamente gibt. Vorbeugend zum Schutz der Knochen wird die Östrogentherapie wieder eingesetzt.
  • Risiken: WHI-Studie Vor einigen Jahren wurden massive Ängste geschürt, dass eine Hormontherapie in den Wechseljahren das Brustkrebsrisiko stark erhöhen würde. Dies ist unter Fachleuten sehr kritisiert worden. Das Brustkrebs-Risiko ist unter einer Therapie mit reinem Östrogen, wie sie in Europa üblich ist, nicht erhöht, sondern erniedrigt!!! Andere Faktoren wie Übergewicht, hoher Zuckerkonsum, wenig Bewegung, Kinderlosigkeit... haben einen weitaus größeren Einfluss auf das Brustkrebs-Risiko. Deshalb sollte eine Hormontherapie nicht verteufelt, sondern bei Bedarf genutzt werden. Die flankierenden Maßnahmen wie Sport, Nicht Rauchen, Gewichtsnormalisierung... habe ich bei den einzelnen Phasen der Wechseljahre schon betont. Die kombinierte Gabe von Östrogen und Progesteron hat ein minimales Brustkrebs-Risiko, allerdings zeit- und dosisabhängig und wirklich sehr gering!! Bei synthetischen Gestagenen sind die Zahlen etwas schlechter.
  • Östrogen schützt vor vielen Erkrankungen!!!! Es gibt überzeugende Studienergebnisse, dass Östrogentherapie in den Wechseljahren einen massiven Schutz vor folgenden Erkrankungen bewirkt:
  • Brustkrebs!!!,
  • Darmkrebs,
  • Eierstock-Krebs
  • Osteoporose,
  • Diabetes,
  • Alzheimer,
  • Schlaganfall,
  • Herzinfarkt

Ein interssantes Buch ist zu diesem Thema "women on fire" der Frauenärztin Sheila de Liz. Es hat sehr dazu beigetragen, dass die Diskussion über Hormontherapie weniger von Ängsten geprägt ist. Allerdings halte ich die häufigen Hormonspiegel-Kontrollen, die die Kollegin durchführt für unsinnig und unnötig Kosten verursachend.

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